Amazon beschränkt die freiwillige Rückgabegarantie, um systematischen Missbrauch und ineffiziente Rücksendeprozesse zu reduzieren.
Ziel ist es, den Rückversand transparenter zu gestalten und die Retourenquote zu senken.
Amazon passt die Bedingungen für freiwillige Rückgaben gezielt an, wenn Händler durch zu hohe Retourenquoten, verspätete Rückerstattungen oder mangelhaften Kundenservice auffallen. Die Rückgabegarantie bleibt ein freiwilliges Zusatzangebot – jedoch nur, wenn bestimmte Servicekennzahlen und Richtlinien konsequent eingehalten werden.
Amazon reagiert mit der Einschränkung der freiwilligen Rückgabegarantie auf verschiedene Faktoren, die die Kundenzufriedenheit und den Reklamationsprozess negativ beeinflussen. Das betrifft insbesondere:
Ziel ist es, das Retourenmanagement zu professionalisieren und Händler zur Einhaltung definierter Qualitätskennzahlen zu bewegen. Damit will Amazon auch sicherstellen, dass Rückgaben für Kund:innen fair, transparent und nachvollziehbar abgewickelt werden.
Amazon misst über das Seller Central verschiedene Leistungsmetriken (Key Performance Indicators), um über Einschränkungen bei Rückgaberechten zu entscheiden.
Relevante Tracking-Kennzahlen:
Wichtig: Händler, die durch wiederholt schlechte Werte auffallen, riskieren die automatische Deaktivierung der freiwilligen Rückgabeoptionen – ohne Möglichkeit zur Reaktivierung ohne interne Prüfung.
Ein Händler im Bereich Haushaltsgeräte bietet freiwillige Rückgaben bis zu 60 Tage an. Obwohl alle Rücksendungen kulant akzeptiert werden, steigt die Retourenquote auf über 20 %, insbesondere bei Zubehörteilen mit niedrigerem Warenwert. Amazon meldet sich per Seller Central und warnt vor einem Richtlinienverstoß.
Nach 30 Tagen ohne spürbare Senkung der Quote wird die freiwillige Rückgabegarantie automatisch deaktiviert – mit sofortiger Wirkung.
Dieses Beispiel zeigt: Auch wohlwollender Service kann durch falsche Prozesse zu Amazon-Maßnahmen führen. Effiziente Rückgabeprozesse und gezielte Analyse der Rücksendegründe sind daher entscheidend.
Die freiwillige Rückgabegarantie ist ein kundenfreundlicher Zusatz, der über das gesetzlich vorgeschriebene Widerrufsrecht hinausgeht. Händler können damit Rückgabefristen verlängern, unkomplizierte Rückgaben ermöglichen oder kundenfreundliche Kulanzregelungen treffen.
Diese Option wird bei Amazon von vielen Kund:innen erwartet – ist jedoch an die Einhaltung klarer Amazon-Richtlinien und Servicestandards gebunden. Händler:innen, die sich nicht an die Rückgabevorgaben halten, können dauerhaft von diesem Zusatzangebot ausgeschlossen werden.
„Amazon bestraft hohe Rücksendungen.“
Falsch. Amazon bewertet nicht die absolute Anzahl, sondern analysiert Auffälligkeiten, Muster und Wiederholungen – z. B. eine überproportionale Retourenquote im Vergleich zur Produktkategorie.
„Ich wurde nicht informiert.“
Falsch. Amazon weist Händler:innen in der Regel schriftlich oder über das Seller Central auf Regelverstöße hin – oft mit einer 30-Tage-Frist zur Korrektur.
„Rückgabegarantie ist verpflichtend.“
Nein. Sie ist freiwillig, kann jedoch zur Erhöhung der Conversion-Rate, Sichtbarkeit in Suchergebnissen und Kundenbindung beitragen.
Um die freiwillige Rückgabegarantie beizubehalten, sollten Händler:innen folgende Maßnahmen umsetzen:
Langfristig lohnt sich diese Investition in Rückgabequalität – denn sie stärkt nicht nur das Vertrauen der Kund:innen, sondern auch die eigene Markenwahrnehmung auf Amazon.
Lesetipp:
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Die freiwillige Rückgabegarantie bleibt ein wichtiges Instrument zur Kundenbindung – aber nur, wenn sie effizient umgesetzt wird. Wer als Händler seine Service-KPIs im Griff hat, Rücksendeprozesse nachvollziehbar gestaltet und Missbrauch frühzeitig erkennt, wird langfristig erfolgreicher verkaufen – mit oder ohne Amazons freiwillige Rückgabegarantie.
Reduzieren Sie unnötige Retouren durch präzise Produktbeschreibungen, schnelle Lieferung und guten Kundenservice.
Ein professionelles Retourenmanagement senkt die Quote langfristig und schützt Ihre freiwillige Rückgabegarantie.
FBM-Verkäufer müssen sich an die Mindestanforderungen von Amazon halten, dürfen aber eigene Rückgabebedingungen festlegen.
Diese dürfen jedoch nicht schlechter als die Amazon-Standards sein, wenn freiwillige Rückgaben angeboten werden.
Die Sichtbarkeit des Angebots kann sinken und die Conversionrate leiden.
Zudem entfällt ein wichtiger Wettbewerbsvorteil im Vergleich zu anderen Anbietern mit Rückgabegarantie.