Amazon ändert Versandzeiten – und zwar automatisch, ohne dein Zutun. Seit dem Frühjahr 2025 hat der Marktplatz eine neue Logik eingeführt, die Bearbeitungszeiten („Handling Time“) auf vielen Händlerkonten eigenständig anpasst. Das Ziel: Kund:innen sollen noch schnellere Lieferzeiten erleben und Prime-ähnliche Standards auch bei FBM-Händlern (Fulfilled by Merchant) erhalten.
Das Problem: Viele Händler merken die Änderung erst, wenn es bereits zu spät ist – nämlich dann, wenn sich ihre On-Time-Delivery-Rate (OTDR) verschlechtert, das Prime-Badge verschwindet oder Produkte im Ranking fallen.
👉 Dieser Leitfaden erklärt dir Schritt für Schritt, was sich geändert hat, warum das gefährlich ist und wie du darauf reagieren solltest.
Amazon hat begonnen, die Bearbeitungszeit vieler Produkte automatisch zu reduzieren. Aus vormals 2 oder 3 Tagen werden plötzlich 1 Tag oder sogar „Same Day Processing“. Diese Anpassung erfolgt auf Basis historischer Versanddaten, ohne dass du sie aktiv freigibst.
Besonders betroffen sind Händler, die ihre Ware selbst versenden (FBM). Amazon prüft, wie schnell Bestellungen in der Vergangenheit bearbeitet wurden, und setzt dann neue Standardwerte.
👉 Beispiel: Wenn du 90 % deiner Bestellungen innerhalb von 24 Stunden verschickst, kann Amazon deine Standard-Bearbeitungszeit automatisch auf „1 Tag“ ändern – auch wenn du nie zugestimmt hast.
Auch Seller Fulfilled Prime (SFP)-Händler sind betroffen. Hier gelten teilweise noch strengere Anforderungen an Liefergeschwindigkeit und OTDR, um das Prime-Badge zu behalten. Wer hier nicht rechtzeitig reagiert, riskiert eine Deaktivierung seiner Prime-Angebote.
Die automatische Anpassung der Versandzeiten hat tiefgreifende Folgen für dein Geschäft. Hier sind die größten Risiken:
Wenn du die neuen Lieferzeiten nicht einhältst, kann dein Angebot seinen Prime-Status verlieren – selbst wenn du zuvor jahrelang problemlos gelistet warst. Das führt zu Trafficverlust, schlechteren Conversion-Raten und sinkenden Umsätzen.
Die On-Time-Delivery-Rate (OTDR) ist ein zentraler Performance-Indikator. Fällst du unter die geforderten 90 %, kann Amazon dein Ranking verschlechtern oder Produkte ganz deaktivieren.
Das wohl kritischste Problem: Amazon informiert Händler nicht immer aktiv über die Änderung. Viele erfahren erst davon, wenn sie in der Seller Central nachsehen oder bereits negative Auswirkungen spüren.
Damit du nicht überrascht wirst, solltest du sofort einen kurzen Audit durchführen.
Gerade in Peak-Phasen (Black Friday, Weihnachten) kann eine zu kurze Bearbeitungszeit zu Problemen führen. Passe deine Cut-off-Zeiten, Feiertage und Carrier-Zeitfenster entsprechend an.
💡 Tipp: Tools wie der Amazon Repricer oder externe Versandanalysen können helfen, deine Versandperformance zu überwachen und proaktiv anzupassen.
Die On-Time-Delivery-Rate (OTDR) misst, wie viele Bestellungen pünktlich beim Kunden eintreffen. Zielwert: mindestens 90 %. Wird dieser Wert unterschritten, drohen Strafen oder Deaktivierungen.
👉 Alle drei KPIs sind entscheidend für dein Ranking, deine Sichtbarkeit und dein Prime-Badge.
Um Probleme zu vermeiden, solltest du deine Versandstrategie auf die neuen Gegebenheiten anpassen.
📊 Sieh dir auch Amazon Marketplace an, um ein besseres Verständnis der Plattformlogik zu bekommen.
Privatkunden erwarten heute Lieferung in 1–2 Tagen. Hier zählt jede Stunde – und jede verspätete Lieferung kann zu negativen Bewertungen führen.
Geschäftskunden haben oft längere Lieferfenster, legen aber mehr Wert auf Planbarkeit. Passe deine Versandstrategie entsprechend an und kommuniziere Lieferzeiten proaktiv.
Im Seller Central findest du unter „Leistung > Versandleistung“ ein zentrales Dashboard mit allen relevanten KPIs. Überwache diese Werte regelmäßig, um Probleme frühzeitig zu erkennen.
Nutze Tools wie metaprice.io, um Warnmeldungen einzurichten, sobald sich Kennzahlen verschlechtern. So kannst du schnell reagieren, bevor es zu Konsequenzen kommt.
Fallbeispiel: Der Händler „EcoStore24“ versendet Haushaltsartikel mit einer Bearbeitungszeit von 2 Tagen. Ohne Vorwarnung ändert Amazon diese automatisch auf 1 Tag.
Ergebnis:
Lösung:
📈 Fazit: Wer frühzeitig handelt und seine Prozesse anpasst, kann selbst nach einem Absturz wieder auf Kurs kommen.
✅ Tag 1: Audit & Risikoanalyse
✅ Tag 2: Optimierung & Monitoring
Amazon passt Bearbeitungszeiten basierend auf historischen Versanddaten an, um die Kundenerfahrung zu verbessern. Ziel ist eine höhere Liefergeschwindigkeit und Kundenzufriedenheit.
Ja. In den Versandeinstellungen kannst du die Option „Automatische Bearbeitungszeit“ ausschalten und wieder manuell verwalten.
Längere Bearbeitungszeiten können zu schlechteren Rankings, geringerer Sichtbarkeit und Verlust des Prime-Badges führen.
Unterschreitest du die geforderte OTDR von 90 %, drohen Deaktivierungen einzelner Listings oder Einschränkungen deines Kontos.
Ja, auch SFP-Angebote können betroffen sein. Dort gelten jedoch strengere Anforderungen an Lieferzeit und Performance.
Optimiere Bearbeitungszeiten, nutze schnelle Carrier, passe Cut-off-Zeiten an und überprüfe regelmäßig dein Versand-Dashboard.
Ja, etwa metaprice.io oder spezielle Amazon-Dashboards, die dich bei der Überwachung unterstützen.
Analysiere deine Kennzahlen, optimiere Versandprozesse und kontaktiere ggf. den metaprice.io Support für Hilfe.
Die Änderung der Versandzeiten ist kein kleiner Eingriff – sie kann dein Business massiv beeinflussen. Wer rechtzeitig handelt, proaktiv Prozesse anpasst und seine Kennzahlen überwacht, kann Risiken minimieren und Chancen nutzen.
👉 Handlungsimpuls: Lass dich von Amazons Änderungen nicht überraschen. Überprüfe deine Einstellungen noch heute und optimiere deine Versandprozesse mit Tools wie dem Amazon Repricer, um dein Geschäft langfristig abzusichern.
✅ Externe Ressource: Erfahre mehr über Amazons Marktplatzmechanismen auf Wikipedia – Amazon Marketplace.
✅ Mehr Tipps & Strategien: Lies weitere Artikel im metaprice.io Blog.