Amazon

Amazon ändert Versandzeiten: 9 Dinge für Händler

October 24, 2025
4 Minuten

Amazon ändert Versandzeiten: 9 Dinge, die Händler jetzt wissen müssen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung: Warum die neue Versandlogik Händler überrascht
  2. Was Amazon genau geändert hat – und wen es betrifft
  3. Risiken und Auswirkungen auf dein Seller-Business
  4. Schnell-Check im Seller Central: So findest du die Stellschrauben
  5. OTDR & Performance: Die neuen Kennzahlen verstehen
  6. Versandstrategie anpassen: Von Templates bis Cut-off-Zeiten
  7. B2B vs. B2C: Unterschiede bei Prozessen und Kommunikation
  8. Monitoring & Alerts: So behältst du deine Kennzahlen im Blick
  9. Praxisbeispiel: Händler verliert Prime-Badge – und wie er ihn zurückholt
  10. Checkliste & Maßnahmenplan für die nächsten 48 Stunden
  11. FAQ: Die 8 häufigsten Fragen zu geänderten Versandzeiten
  12. Schlusswort & Handlungsempfehlung

1. Einführung: Warum die neue Versandlogik Händler überrascht

Amazon ändert Versandzeiten – und zwar automatisch, ohne dein Zutun. Seit dem Frühjahr 2025 hat der Marktplatz eine neue Logik eingeführt, die Bearbeitungszeiten („Handling Time“) auf vielen Händlerkonten eigenständig anpasst. Das Ziel: Kund:innen sollen noch schnellere Lieferzeiten erleben und Prime-ähnliche Standards auch bei FBM-Händlern (Fulfilled by Merchant) erhalten.

Das Problem: Viele Händler merken die Änderung erst, wenn es bereits zu spät ist – nämlich dann, wenn sich ihre On-Time-Delivery-Rate (OTDR) verschlechtert, das Prime-Badge verschwindet oder Produkte im Ranking fallen.

👉 Dieser Leitfaden erklärt dir Schritt für Schritt, was sich geändert hat, warum das gefährlich ist und wie du darauf reagieren solltest.

2. Was Amazon genau geändert hat – und wen es betrifft

Standard-Bearbeitungszeit wird automatisch reduziert

Amazon hat begonnen, die Bearbeitungszeit vieler Produkte automatisch zu reduzieren. Aus vormals 2 oder 3 Tagen werden plötzlich 1 Tag oder sogar „Same Day Processing“. Diese Anpassung erfolgt auf Basis historischer Versanddaten, ohne dass du sie aktiv freigibst.

Automatisierte Anpassung betrifft v. a. FBM-Seller

Besonders betroffen sind Händler, die ihre Ware selbst versenden (FBM). Amazon prüft, wie schnell Bestellungen in der Vergangenheit bearbeitet wurden, und setzt dann neue Standardwerte.

👉 Beispiel: Wenn du 90 % deiner Bestellungen innerhalb von 24 Stunden verschickst, kann Amazon deine Standard-Bearbeitungszeit automatisch auf „1 Tag“ ändern – auch wenn du nie zugestimmt hast.

Gilt auch für SFP und Prime-Programme

Auch Seller Fulfilled Prime (SFP)-Händler sind betroffen. Hier gelten teilweise noch strengere Anforderungen an Liefergeschwindigkeit und OTDR, um das Prime-Badge zu behalten. Wer hier nicht rechtzeitig reagiert, riskiert eine Deaktivierung seiner Prime-Angebote.

3. Risiken und Auswirkungen auf dein Seller-Business

Die automatische Anpassung der Versandzeiten hat tiefgreifende Folgen für dein Geschäft. Hier sind die größten Risiken:

Verlust des Prime-Badges

Wenn du die neuen Lieferzeiten nicht einhältst, kann dein Angebot seinen Prime-Status verlieren – selbst wenn du zuvor jahrelang problemlos gelistet warst. Das führt zu Trafficverlust, schlechteren Conversion-Raten und sinkenden Umsätzen.

Schlechtere OTDR und Ranking-Einbußen

Die On-Time-Delivery-Rate (OTDR) ist ein zentraler Performance-Indikator. Fällst du unter die geforderten 90 %, kann Amazon dein Ranking verschlechtern oder Produkte ganz deaktivieren.

Automatisierte Änderungen ohne Benachrichtigung

Das wohl kritischste Problem: Amazon informiert Händler nicht immer aktiv über die Änderung. Viele erfahren erst davon, wenn sie in der Seller Central nachsehen oder bereits negative Auswirkungen spüren.

4. Schnell-Check im Seller Central: So findest du die Stellschrauben

Damit du nicht überrascht wirst, solltest du sofort einen kurzen Audit durchführen.

Schritt 1: Versandtemplate prüfen

  • Logge dich in Seller Central ein
  • Gehe zu „Einstellungen > Versand“
  • Überprüfe, welche Bearbeitungszeit bei deinen Versandtemplates eingestellt ist
  • Achte auf unerwartete Änderungen (z. B. von 2 Tagen auf 1 Tag)

Schritt 2: Automatische Anpassung deaktivieren

  • Navigiere zu „Versandeinstellungen > Automatische Bearbeitungszeit“
  • Deaktiviere die Option oder setze sie auf „Manuell“
  • Prüfe, ob bei einzelnen ASINs bereits Änderungen vorgenommen wurden

Schritt 3: Lieferzusage und Feiertage prüfen

Gerade in Peak-Phasen (Black Friday, Weihnachten) kann eine zu kurze Bearbeitungszeit zu Problemen führen. Passe deine Cut-off-Zeiten, Feiertage und Carrier-Zeitfenster entsprechend an.

💡 Tipp: Tools wie der Amazon Repricer oder externe Versandanalysen können helfen, deine Versandperformance zu überwachen und proaktiv anzupassen.

5. OTDR & Performance: Die neuen Kennzahlen verstehen

Was ist die OTDR?

Die On-Time-Delivery-Rate (OTDR) misst, wie viele Bestellungen pünktlich beim Kunden eintreffen. Zielwert: mindestens 90 %. Wird dieser Wert unterschritten, drohen Strafen oder Deaktivierungen.

Weitere relevante Kennzahlen

  • Late Shipment Rate (LSR): Anteil verspäteter Sendungen.
  • Cancellation Rate (CR): Anteil der vom Händler stornierten Bestellungen.
  • Valid Tracking Rate (VTR): Anteil der Sendungen mit gültiger Sendungsnummer.

👉 Alle drei KPIs sind entscheidend für dein Ranking, deine Sichtbarkeit und dein Prime-Badge.

6. Versandstrategie anpassen: Von Templates bis Cut-off-Zeiten

Um Probleme zu vermeiden, solltest du deine Versandstrategie auf die neuen Gegebenheiten anpassen.

Versandtemplates optimieren

  • Erstelle unterschiedliche Versandtemplates für schnelle und langsame Produkte
  • Passe Bearbeitungszeiten je nach Lagerort, Carrier und Produktgröße an
  • Nutze realistische Lieferfenster, um OTDR-Probleme zu vermeiden

Cut-off-Zeiten und Carrier-Performance beachten

  • Überprüfe die Cut-off-Zeiten deines Carriers (z. B. 14:00 Uhr vs. 17:00 Uhr)
  • Plane Puffer für Verzögerungen ein
  • Kommuniziere klar mit Kund:innen über Lieferzeiten

📊 Sieh dir auch Amazon Marketplace an, um ein besseres Verständnis der Plattformlogik zu bekommen.

7. B2B vs. B2C: Unterschiede bei Prozessen und Kommunikation

B2C: Geschwindigkeit ist alles

Privatkunden erwarten heute Lieferung in 1–2 Tagen. Hier zählt jede Stunde – und jede verspätete Lieferung kann zu negativen Bewertungen führen.

B2B: Planbarkeit vor Schnelligkeit

Geschäftskunden haben oft längere Lieferfenster, legen aber mehr Wert auf Planbarkeit. Passe deine Versandstrategie entsprechend an und kommuniziere Lieferzeiten proaktiv.

8. Monitoring & Alerts: So behältst du deine Kennzahlen im Blick

Performance-Dashboard nutzen

Im Seller Central findest du unter „Leistung > Versandleistung“ ein zentrales Dashboard mit allen relevanten KPIs. Überwache diese Werte regelmäßig, um Probleme frühzeitig zu erkennen.

Alerts und externe Tools

Nutze Tools wie metaprice.io, um Warnmeldungen einzurichten, sobald sich Kennzahlen verschlechtern. So kannst du schnell reagieren, bevor es zu Konsequenzen kommt.

9. Praxisbeispiel: Händler verliert Prime-Badge – und wie er ihn zurückholt

Fallbeispiel: Der Händler „EcoStore24“ versendet Haushaltsartikel mit einer Bearbeitungszeit von 2 Tagen. Ohne Vorwarnung ändert Amazon diese automatisch auf 1 Tag.

Ergebnis:

  • OTDR fällt von 95 % auf 86 %
  • Prime-Badge wird entfernt
  • Sichtbarkeit sinkt um 40 %
  • Umsatzverlust: rund 12.000 € im Monat

Lösung:

  • Händler deaktiviert automatische Bearbeitungszeit
  • Versandtemplates werden neu strukturiert
  • Kommunikation mit Kunden verbessert
  • Nach 3 Wochen erreicht OTDR wieder 94 % – Prime-Badge kehrt zurück

📈 Fazit: Wer frühzeitig handelt und seine Prozesse anpasst, kann selbst nach einem Absturz wieder auf Kurs kommen.

10. Checkliste & Maßnahmenplan für die nächsten 48 Stunden

Tag 1: Audit & Risikoanalyse

  • Bearbeitungszeiten im Seller Central prüfen
  • Automatisierte Anpassung deaktivieren
  • Versandtemplates und Cut-offs kontrollieren

Tag 2: Optimierung & Monitoring

  • KPIs (OTDR, LSR, CR) überwachen
  • Benachrichtigungen aktivieren
  • Interne Prozesse auf Geschwindigkeit prüfen

11. FAQ: Die 8 häufigsten Fragen zu geänderten Versandzeiten

1. Warum ändert Amazon meine Versandzeiten automatisch?

Amazon passt Bearbeitungszeiten basierend auf historischen Versanddaten an, um die Kundenerfahrung zu verbessern. Ziel ist eine höhere Liefergeschwindigkeit und Kundenzufriedenheit.

2. Kann ich die automatische Anpassung deaktivieren?

Ja. In den Versandeinstellungen kannst du die Option „Automatische Bearbeitungszeit“ ausschalten und wieder manuell verwalten.

3. Welche Folgen hat eine zu lange Bearbeitungszeit?

Längere Bearbeitungszeiten können zu schlechteren Rankings, geringerer Sichtbarkeit und Verlust des Prime-Badges führen.

4. Was passiert, wenn ich die neue Lieferzeit nicht einhalte?

Unterschreitest du die geforderte OTDR von 90 %, drohen Deaktivierungen einzelner Listings oder Einschränkungen deines Kontos.

5. Gilt die Änderung auch für Seller Fulfilled Prime (SFP)?

Ja, auch SFP-Angebote können betroffen sein. Dort gelten jedoch strengere Anforderungen an Lieferzeit und Performance.

6. Wie kann ich meine OTDR verbessern?

Optimiere Bearbeitungszeiten, nutze schnelle Carrier, passe Cut-off-Zeiten an und überprüfe regelmäßig dein Versand-Dashboard.

7. Gibt es Tools zur Überwachung meiner Versandleistung?

Ja, etwa metaprice.io oder spezielle Amazon-Dashboards, die dich bei der Überwachung unterstützen.

8. Was mache ich bei plötzlichem Prime-Verlust?

Analysiere deine Kennzahlen, optimiere Versandprozesse und kontaktiere ggf. den metaprice.io Support für Hilfe.

12. Schlusswort & Handlungsempfehlung

Die Änderung der Versandzeiten ist kein kleiner Eingriff – sie kann dein Business massiv beeinflussen. Wer rechtzeitig handelt, proaktiv Prozesse anpasst und seine Kennzahlen überwacht, kann Risiken minimieren und Chancen nutzen.

📌 Wichtigste Erkenntnisse auf einen Blick:

  • Amazon ändert Versandzeiten automatisch, oft ohne Vorwarnung.
  • Prime-Badge und Ranking sind gefährdet, wenn du nicht rechtzeitig reagierst.
  • OTDR und andere KPIs müssen regelmäßig überwacht werden.
  • Versandstrategie und Templates sollten an die neue Logik angepasst werden.
  • Monitoring-Tools und Alerts helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen.

👉 Handlungsimpuls: Lass dich von Amazons Änderungen nicht überraschen. Überprüfe deine Einstellungen noch heute und optimiere deine Versandprozesse mit Tools wie dem Amazon Repricer, um dein Geschäft langfristig abzusichern.

Externe Ressource: Erfahre mehr über Amazons Marktplatzmechanismen auf Wikipedia – Amazon Marketplace.
Mehr Tipps & Strategien: Lies weitere Artikel im metaprice.io Blog.

Ähnliche Beiträge

Verpasse keinen unserer Blog Beiträge zu Amazon & eBay.

Teste noch heute unsere Repricing Software.

Automatische Preisanpassung in Minuten!
Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.
Faire Vergütungsmodelle
jederzeit kündbar