Amazon

Amazon-Händler scheuen grenzüberschreitenden Handel – Ursachen, Herausforderungen und Lösungsansätze

April 11, 2025
3 Minuten

Amazon-Händler scheuen grenzüberschreitenden Handel – Ursachen, Herausforderungen und Lösungsansätze

Der internationale Onlinehandel boomt – doch nicht alle profitieren davon gleichermaßen. Während große Marken zunehmend global verkaufen, zögern viele Amazon-Händler, ihre Produkte über Ländergrenzen hinweg anzubieten. Warum ist das so? Was hält Händler davon ab, ihr Geschäft international auszuweiten, und welche Lösungen gibt es?

Grenzüberschreitender E-Commerce – ein Milliardenmarkt mit Hürden

Laut aktuellen Studien wächst der grenzüberschreitende E-Commerce stetig. Allein im europäischen Binnenmarkt bietet sich enormes Potenzial für Onlinehändler. Dennoch bleibt der Anteil von Amazon-Verkäufern, die ihre Produkte international vertreiben, vergleichsweise gering. Besonders kleine und mittlere Händler meiden den Schritt ins Ausland – trotz verfügbarer Infrastruktur wie dem „Pan-EU“-Versand durch Amazon.

Hauptgründe für die Zurückhaltung der Amazon-Händler

1. Komplexität steuerlicher Vorgaben

Ein zentrales Hemmnis liegt in der Umsatzsteuerregelung. Seit Inkrafttreten der OSS-Regelung (One-Stop-Shop) innerhalb der EU ist zwar eine Erleichterung eingetreten, doch die Pflicht zur Registrierung in mehreren Ländern kann weiterhin bestehen – insbesondere bei Nutzung von Fulfillment-Diensten wie FBA (Fulfillment by Amazon), bei denen Lagerware automatisch in verschiedene Länder transferiert wird.

Die Sorge vor Fehlern, Nachzahlungen oder sogar Bußgeldern hält viele Händler davon ab, den grenzüberschreitenden Verkauf ernsthaft in Betracht zu ziehen.

2. Logistische Herausforderungen

Obwohl Amazon mit Programmen wie dem Paneuropäischen Versandnetzwerk (Pan-EU) die Logistik erleichtert, empfinden viele Händler die Kontrolle über Lagerbestände, Retouren und Versandprozesse im Ausland als unübersichtlich und risikobehaftet.

Hinzu kommen höhere Versandkosten, längere Lieferzeiten in bestimmten Regionen sowie die Gefahr beschädigter Waren durch mehrfaches Umlagern.

3. Sprach- und Kulturbarrieren

Die Produktpräsentation in der jeweiligen Landessprache ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Doch viele Händler schrecken vor der Übersetzung von Produkttexten, Kundenservice in Fremdsprachen und der Anpassung von Marketingmaßnahmen an kulturelle Besonderheiten zurück.

Gerade bei erklärungsbedürftigen Produkten ist der Aufwand erheblich – und Fehler können schnell das Vertrauen potenzieller Käufer zerstören.

4. Rechtliche Unsicherheiten

Abweichende Verbraucherschutzgesetze, Widerrufsfristen, Kennzeichnungspflichten und weitere nationale Vorgaben sorgen bei vielen Händlern für Unsicherheit. Selbst innerhalb der EU gibt es signifikante Unterschiede im Onlinehandel-Recht, die zu teuren Abmahnungen führen können.

5. Kosten-Nutzen-Abwägung

Viele kleine Händler stellen sich die Frage: Lohnt sich der Aufwand? Ohne eine konkrete Marktanalyse bleibt die internationale Expansion oft ein Experiment mit ungewissem Ausgang. Die Angst vor Verlusten überwiegt den potenziellen Umsatzgewinn.

Amazon selbst – Segen oder Bürde für Internationalisierung?

Amazon bietet zwar zahlreiche Tools zur internationalen Expansion – etwa das „Build International Listings“-Tool, automatisierte Übersetzungen oder zentrale Steuerlösungen – doch viele Händler berichten, dass die Umsetzung fehleranfällig ist. Auch der Kundenservice kann im Ausland schnell zur Herausforderung werden, insbesondere wenn Amazon Support nur eingeschränkt hilft oder keine lokalisierten Prozesse bietet.

Erfolgreich international verkaufen – Lösungsansätze für Händler

Trotz aller Hürden gibt es Strategien, wie Amazon-Händler erfolgreich über Ländergrenzen hinweg verkaufen können:

  • Marktanalyse vorab: Tools wie Jungle Scout, Helium 10 oder Amalyze helfen bei der Bewertung internationaler Nachfrage und Wettbewerbssituation.
  • Professionelle Steuerberatung: Spezialisten für E-Commerce-Steuern können die nötigen Registrierungen übernehmen und steuerliche Pflichten automatisieren.
  • Lokale Übersetzungen: Anstelle maschineller Übersetzung sollten professionelle Native Speaker oder spezialisierte Agenturen beauftragt werden.
  • Schrittweise Expansion: Statt sofort europaweit zu starten, kann der Händler sich auf ein einzelnes Zielland konzentrieren – etwa Österreich oder Frankreich.
  • Externe Fulfillment-Dienstleister: Alternativen zu Amazon FBA bieten oft flexiblere Lösungen mit mehr Kontrolle.

Schlusswort

Der grenzüberschreitende Handel über Amazon birgt große Chancen – aber auch erhebliche Herausforderungen. Viele Händler scheuen derzeit die Expansion ins Ausland, nicht aus Desinteresse, sondern aus nachvollziehbaren Gründen: steuerliche Komplexität, logistische Unsicherheit und rechtliche Risiken. Doch wer sich strategisch vorbereitet, passende Partner ins Boot holt und mit Augenmaß agiert, kann sich international erfolgreich positionieren.

Gerade in einem globalisierten Marktumfeld wird der Schritt über nationale Grenzen zunehmend zur Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum. Händler, die heute investieren und lernen, sind morgen ihren Mitbewerbern einen entscheidenden Schritt voraus.

Bei Fragen zu unseren Blogbeiträgen, unserer Repricing Software oder unseren Consulting Lösungen kontaktieren Sie uns gerne unter:

E-Mail: support@metaprice.de

Telefon: 0214/33010250

Whatsapp: 0163/2202270

Zu unseren kostenfreien Testaccounts:

Kostenloser Testaccount für unseren Amazon Repricer

Kostenloser Testaccount für unseren eBay Repricer

Kostenloser Testaccount für unseren Kaufland Repricer

Ähnliche Beiträge

Verpasse keinen unserer Blog Beiträge zu Amazon & eBay.

Teste noch heute unsere Repricing Software.

Automatische Preisanpassung in Minuten!
Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.
Faire Vergütungsmodelle
jederzeit kündbar