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Amazon setzt Lieferzeiten: Was Händler wissen müssen

August 1, 2025
6 Mintuen

Amazon Versandlaufzeiten Händler: 7 Dinge, die du jetzt wissen musst

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung: Was sich gerade ändert
  2. Warum Amazon Lieferzeiten zentral steuert
  3. Wer betroffen ist – und in welchem Ausmaß
  4. Buybox, Kundenbewertungen & Co: Die Auswirkungen
  5. FBA vs. FBM – ein ungleicher Kampf?
  6. Technische Umsetzung im Seller Central
  7. Rechtliche Fragen & Vertragsprobleme
  8. Was Händler jetzt konkret tun können
  9. Händlerstimmen: Zwischen Frust und Verständnis
  10. Fazit & Handlungsimpuls
  11. FAQ – häufige Fragen zur neuen Regelung

Einführung: Was sich gerade ändert

Amazon Versandlaufzeiten Händler – dieser Begriff sorgt aktuell für Gesprächsstoff in der E-Commerce-Branche. Was ist passiert?

Amazon greift neuerdings aktiv in die Lieferzeitgestaltung von FBM-Händlern ein. Händler, die ihre Produkte selbst verschicken, können plötzlich nicht mehr frei entscheiden, wie lange die Lieferung dauern darf. Das klingt erstmal absurd – ist aber Realität.

Amazon setzt systemseitig verbindliche Lieferzeitfenster, die der Händler nicht ändern kann. Wer diese Vorgaben nicht erfüllt, verliert Sichtbarkeit, Kunden und schlimmstenfalls sogar seinen Account.

Ernsthaft? Ja. Willkommen in Amazons nächster Stufe der Logistik-Durchsetzung.

Warum Amazon Lieferzeiten zentral steuert

Warum nimmt Amazon diesen drastischen Eingriff vor? Die Antwort ist so simpel wie logisch: Kunden erwarten schnelle Lieferungen – und Amazon will liefern.

Drei gute Gründe:

  • Kundenerwartung: Die Messlatte liegt dank Prime bei 1–2 Tagen Lieferung. Alles darüber führt zu Abbruchraten.
  • Wettbewerbsvorteil: Plattformen wie Otto, Zalando oder Temu ziehen nach – Amazon muss liefern, um Marktführer zu bleiben.
  • Prozesseffizienz: Einheitliche Lieferdaten erleichtern das Matching in Buybox, Werbung und Empfehlungssystemen.

Kurz gesagt: Amazon will sicherstellen, dass auch FBM-Produkte so schnell ankommen wie FBA-Produkte – notfalls gegen den Willen der Verkäufer.

Noch skeptisch? Einen tieferen Einblick findest du im Wikipedia-Artikel über Amazon.

Wer betroffen ist – und in welchem Ausmaß

Spätestens jetzt fragen sich viele: Betrifft mich das überhaupt?

Wenn du nicht FBA nutzt, sondern Bestellungen eigenhändig abwickelst, lautet die Antwort: Ja, definitiv.

Besonders betroffen:

  • Händler mit manueller Versandabwicklung
  • Dropshipper mit langen Lieferwegen
  • Anbieter ohne Prime oder regionales Lager
  • Verkäufer, die „sichere Lieferzeiten“ zu großzügig angeben

Amazon erkennt systemisch, ob deine Lieferzeit marktüblich ist. Ist sie es nicht – wird deine Angabe überschrieben. Das System nimmt keine Rücksicht auf Eigenheiten deines Geschäftsmodells.

Und wenn du denkst: „Das kann doch nicht rechtens sein?“ – warte bis zum Abschnitt „Rechtliche Fragen“ weiter unten.

Buybox, Kundenbewertungen & Co: Die Auswirkungen

Amazon hat viele Hebel – und schnelle Lieferung ist einer der mächtigsten. Sie beeinflusst:

  • Buybox-Chancen (Lieferzeit ist Rankingfaktor!)
  • Kundenvertrauen („Lieferung morgen“ erzeugt Kaufimpulse)
  • Retourenwahrscheinlichkeit (weniger bei pünktlicher Zustellung)
  • Bewertungen („Kam schneller als gedacht!“)

Aber was passiert bei Verstößen?

  • Buybox-Verlust – deine Verkäufe brechen ein
  • Warnungen im Seller Central
  • Mögliche Account-Deaktivierung
  • Verlust des Prime-Status (sofern vorhanden)

Amazon meint es ernst. Du solltest es auch tun.

FBA vs. FBM – ein ungleicher Kampf?

Man könnte fast sagen: Amazon spielt nach eigenen Regeln – und FBA ist der Joker.

Was unterscheidet FBA und FBM konkret in Bezug auf die neue Lieferzeitregelung?

  • Bei FBA übernimmt Amazon die komplette Logistik. Versand, Lagerung, Zustellung – alles aus einer Hand. Händler profitieren von automatischem Prime-Status, hoher Versandgeschwindigkeit und algorithmischen Vorteilen.
  • Bei FBM trägt der Händler die volle Verantwortung. Lieferzeiten müssen selbst eingehalten werden, ohne dass Amazon unterstützt. Prime-Berechtigung ist nur in Ausnahmefällen möglich – und die Risiken bei Verstößen sind hoch.
  • Der Algorithmus bevorzugt FBA-Angebote systemisch: bessere Platzierung, schnellere Ausspielung und mehr Sichtbarkeit in der Suche.

Was bedeutet das?

FBA-Verkäufer haben keinerlei Sorgen mit den neuen Regeln – Amazon übernimmt Versand, Lagerung und Timing.
FBM-Händler hingegen stehen unter Druck: Sie müssen mit ihrer eigenen Logistik die Prime-Erwartungen erfüllen oder werden algorithmisch benachteiligt.

Wenn du wissen willst, wie FBA- und FBM-Kosten künftig steigen könnten, findest du hier Details:
👉 Neue Amazon-Gebühren und Modelle

Technische Umsetzung im Seller Central

Plötzlich steht da ein anderes Lieferdatum in deinem Listing – obwohl du etwas anderes eingetragen hast? Willkommen in der Realität vieler FBM-Händler.

Neu im Seller Central:

  • Vordefinierte Lieferzeitfenster
  • Kein Überschreiben möglich
  • Warnhinweise bei Nichterfüllung
  • Einschränkungen bei Angebotsaktivierung

Einzige Ausnahmen: Sonderregelungen bei personalisierten Produkten oder handwerklicher Fertigung – aber auch die sind schwer durchzusetzen.

Rechtliche Fragen & Vertragsprobleme

Darf Amazon das?

Ja – aber...

Mit der Zustimmung zu den Amazon-AGBs stimmst du auch der Überlassung von Gestaltungsspielräumen bei Versand und Lieferung zu. Rechtlich abgesichert. Moralisch fragwürdig?

Einige Händler denken über rechtliche Schritte nach. Doch solange Amazon nicht gegen geltendes Wettbewerbsrecht oder das AGB-Gleichbehandlungsprinzip verstößt, dürfte es schwierig werden.

Fazit: Der juristische Hebel ist (noch) stumpf.

Was Händler jetzt konkret tun können

Du kannst jetzt den Kopf in den Sand stecken – oder proaktiv handeln. Letzteres klingt besser, oder?

5 Maßnahmen, die du JETZT umsetzen solltest:

  1. Lieferzeiten realistisch prüfen
    ➤ Was versprichst du aktuell – und was lieferst du wirklich?
  2. Fulfillment-Prozesse analysieren
    ➤ Lässt sich Lagerung, Versand oder Paketübergabe optimieren?
  3. Regionale Fulfillment-Partner prüfen
    ➤ Lokale Anbieter können die Amazon-Vorgabe oft besser erfüllen
  4. Frühwarnsystem im Seller Central aktivieren
    ➤ Reagiere auf Performance-Warnungen, bevor es eskaliert
  5. FBA als Ausweichstrategie bewerten
    ➤ Auch wenn’s weh tut: Manchmal ist der Weg über Amazon der einzig profitable

Tipp: Der FAQ-Bereich von metaprice.io hilft dir, diese Entscheidungen datenbasiert zu treffen.

Händlerstimmen: Zwischen Frust und Verständnis

„Ich bin raus aus dem Marktplatz – Amazon macht alles kaputt.“

„Wir konnten reagieren, aber mussten zwei Mitarbeiter einstellen.“

„Ja, es nervt. Aber die Kunden sind zufrieden. Und das zählt.“

Wie so oft ist die Community gespalten. Während manche Amazon als Tyrann sehen, erkennen andere: Die Plattform diktiert – aber auch die Spielregeln für Erfolg.

Fazit & Handlungsimpuls

Amazon macht ernst. Lieferzeiten sind nicht länger Verhandlungssache, sondern Systemvorgabe. Das verändert das Spiel grundlegend.

Die 7 wichtigsten Learnings:

  • Amazon definiert Versandzeit – nicht du
  • Langsame Lieferungen kosten Sichtbarkeit und Verkäufe
  • Buybox & Kundenbindung hängen direkt davon ab
  • FBA-Verkäufer sind von der Regelung ausgenommen
  • Rechtlich sind Amazons Eingriffe weitgehend gedeckt
  • Wer jetzt handelt, kann den Spieß noch umdrehen
  • Tools & Beratung helfen bei der Umstellung

👉 Prüfe deine Logistikstrategie – und nutze das Kontaktformular von metaprice.io, wenn du gezielte Hilfe brauchst.

FAQ – häufige Fragen zur neuen Regelung

Wie erkennt Amazon, ob meine Lieferzeit zu lang ist?

Amazon gleicht deine Lieferzeit mit marktüblichen Benchmarks ab. Liegt dein Wert deutlich darüber, wird automatisch eingegriffen.

Kann ich die Vorgaben manuell überschreiben?

Nein. Das System verhindert eine manuelle Änderung, es sei denn, eine offizielle Ausnahme wird gewährt.

Betrifft die Änderung auch FBA-Verkäufer?

Nein. FBA-Produkte unterliegen nicht den neuen Lieferzeitvorgaben – Amazon übernimmt dort selbst den Versand.

Verliere ich die Buybox, wenn ich langsamer liefere?

Ja, mit hoher Wahrscheinlichkeit. Schnelle Lieferung ist ein Hauptfaktor für die Buybox-Platzierung.

Gibt es eine Mindestlieferzeit?

Nicht direkt – aber Amazon erwartet in vielen Kategorien eine Lieferung binnen 1–2 Werktagen.

Was tun, wenn mein Produkt individuell gefertigt wird?

In Ausnahmefällen kannst du im Seller Central eine Sonderfreigabe beantragen. Diese ist allerdings nicht garantiert.

Kann ich rechtlich gegen Amazon vorgehen?

Rein rechtlich möglich – aber schwierig. Die AGBs gewähren Amazon viel Kontrolle. Eine juristische Beratung ist ratsam.

Wie kann ich langfristig wettbewerbsfähig bleiben?

Optimiere deine Logistik, wechsle ggf. zu FBA oder nutze externe Fulfillment-Partner. Tools wie Metaprice helfen dir, datenbasiert zu entscheiden.

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